Auszug aus der Eröffnungsrede der Kunsthistorikerin Birgit Wiesenhütter zur Kunstausstellung „Figur in Bewegung – Albrecht Weckmann & Jochen Warth“ in der Galerie der Stadt Wendlingen am 9.9.2018.
„[…] Auch Jochen Warth lotet in seinen Arbeiten Grenzen aus. Seine Stahlplastiken sind klar in ihrer Form, zuweilen kühn. Er lotet seine Möglichkeiten im Material wie in der Statik aus. Haben Sie sich schon gefragt, warum, die Plastik hier vorne (EG) mit ihrem kühnen Schwung in den Boden und nach oben nicht kippt? Sie ist an ihrer Standfläche mit Stahl aufgefüllt. Die Plastik selbst ist hohl. Auch das wird auf den ersten Blick nicht bei allen Plastiken Warths sichtbar: sie sind nicht aus einer massiven Stahlplatte geschnitten, sondern hohl, meisterhaft geschweißt, sodass Nähte kaum zu sehen sind, es sei denn sie sind gewollte grafische Setzung (Bsp. ‚Gefäße‘ im OG). Jochen Warth kennt sein Material, weiß es zu formen. Der handwerkliche Prozess ist wichtig, ihm gehen kaum Vorarbeiten voraus, kaum Skizzen, keine Zeichnungen.
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