Zitate aus Helmut Anton Zirkelbachs Einführung zur Ausstellung „Körper Raum Bewegung“ von Jochen Warth am 17.10.2019 in der Osiander Galerie im Gewölbe, Reutlingen
So wie bei der Musik der Raum zum gehörten Erlebnis wird, so wird durch eine oder mehrere Skulpturen von Jochen Warth der Raum für uns zum Ereignis. Klarheit, technische Brillanz und künstlerische Gestaltung treffen hier kongenial aufeinander und sind deckungsgleich.
Federleicht und schwerelos kommt die Skulptur daher und ist doch aus Stahl, nicht aus Vollstahl, nicht geschmiedet, sondern geschweißt, wie alle Skulpturen von Jochen Warth, auch wenn wir keine Schweißnähte sehen.
Alle Stahlskulpturen dieses Künstlers werden geschnitten, gebogen, geschweißt und schließlich über die Salzsäure mit Rost „gefasst“. Warth hat keine Assistenten, er arbeitet allein, wenn´s hoch kommt vielleicht mit Schlossern aus seiner Gegend. Jochen Warth ist ein Präzisionskünstler, ein Fanatiker der nicht immer einfachen, aber der immer eleganten Lösungen.
Für mich hat die Kunst von Jochen Warth immer auch ein großen grafischen Reiz, das Figürliche fehlt, das Abstrakte ist da, aber das Grafische, trotz der Dreidimensionalität, das Grafische ist die Dominate.
Ich glaube nicht das Kunst wie manche sagen Kommunikation ist. Ich glaube viel mehr, dass Kunst, so wie Jochen sie fertigt und herstellt, dass diese Kunst eine Art Vermittlung von Energien ist. Kunst kann in uns Menschen geheime, rational nicht erklärbare Kräfte wecken und das ist wunderbar.